Serien / Der Körper als Tempel – Weisheiten durch die Zeiten / 🔺 Pythagoras – Der reine Körper als Spiegel der Seele

🔺 Pythagoras – Der reine Körper als Spiegel der Seele

25. Apr 2025
Sascha Spöcker
Artikel 3
Teil 3 der Serie: Der Körper als Tempel – Weisheiten durch die Zeiten

Wer war Pythagoras?

Pythagoras (* ca. 570 v. Chr. auf Samos; † ca. 500 v. Chr. in Metapont, Süditalien) war ein griechischer Philosoph, Mathematiker und Mystiker. Am bekanntesten ist er für den nach ihm benannten Satz in der Geometrie – doch sein Einfluss reicht weit über die Mathematik hinaus.

Er gründete eine spirituell-philosophische Schule in Kroton (Süditalien), in der Mathematik, Musik, Ethik, Astronomie und körperliche Reinheit eine Einheit bildeten. Die Pythagoreer glaubten an die Seelenwanderung (Metempsychose) und sahen das Leben als Reinigungsprozess der Seele.

Der Körper als Gefäß für Harmonie

Für Pythagoras war der Körper kein bloßes Werkzeug – sondern ein heiliges Gefäß, das durch Reinheit, Ordnung und Harmonie in Einklang mit dem Göttlichen gebracht werden sollte.

Er ging davon aus, dass die Seele durch verschiedene Leben wandert und sich weiterentwickelt – und dass ein klarer, gereinigter Körper die beste Grundlage ist, um Wahrheit zu erkennen.

„Ein unreiner Körper trübt das Licht der Seele.“
(sinngemäß aus den pythagoreischen Lehren)

Vegetarismus, Mäßigung und Bewegung

Pythagoras war ein Vorreiter des Vegetarismus. Fleisch galt als grobstofflich und hinderlich für die seelische Entwicklung. Er verordnete eine pflanzenbasierte Ernährung, klare Tagesrhythmen, rituelle Reinigung und Mäßigung in allen Lebensbereichen.

Körperliche Bewegung, innere Ordnung und Disziplin wurden als Teil eines spirituellen Weges gesehen. Sport, Atemübungen, Tanz und Musik – alles hatte eine harmonisierende Wirkung auf Körper und Geist.

Musik des Körpers – Kosmos im Menschen

Für Pythagoras war der ganze Kosmos durchdrungen von Zahlen und Harmonie. Was im Universum Ordnung hat, soll auch im Körper gelten. Der Mensch ist ein Mikrokosmos – und durch gesunde Lebensführung kann er mit dem Makrokosmos in Einklang treten.

„Der Mensch wird gesund, wenn er im Takt der göttlichen Ordnung lebt.“

Der Körper ist also nicht zu bezwingen, sondern zu stimmen – wie ein Instrument.

Fazit

Pythagoras sah den Körper als heiliges Werkzeug der Seelenreinigung und -erkenntnis. Durch Disziplin, Reinheit, Ernährung und Bewegung wird der Körper durchlässig für das Licht der Wahrheit.

In seinem Denken verschmilzt Philosophie mit Lebenskunst – und der Körper wird zum Tempel kosmischer Harmonie.