Wer war Hippokrates?
Hippokrates (* ca. 460 v. Chr. auf der Insel Kos; † ca. 370 v. Chr. in Larisa) gilt als der „Vater der Medizin“. Er war Arzt, Lehrer und Naturforscher und gilt als Begründer einer rationalen, systematischen Medizin im antiken Griechenland.
Anstatt Krankheiten auf Götter oder Dämonen zurückzuführen, suchte Hippokrates nach natürlichen Ursachen und Heilmethoden. Die nach ihm benannte hippokratische Schule legte den Grundstein für medizinisches Denken, das bis heute nachwirkt.
Er war auch der Namensgeber des berühmten hippokratischen Eids, den viele Ärzt:innen bis heute als ethische Grundlage ihres Handelns verstehen.
Der Körper als heiliger Träger des Lebens
Für Hippokrates war der Körper kein mechanisches Objekt, sondern ein lebendiger, empfindsamer Organismus, der in engem Zusammenspiel mit Geist und Umwelt steht. Krankheit war für ihn ein Ausdruck von Ungleichgewicht, Gesundheit hingegen ein Zustand innerer und äußerer Harmonie.
„Gesundheit ist das Ergebnis eines ausgewogenen Lebenswandels im Einklang mit der Natur.“
Er betrachtete den Körper als heilig, weil er Träger des Lebens ist – und damit würdig, mit Achtsamkeit, Respekt und Wissen gepflegt zu werden.
Ernährung, Bewegung, Rhythmus
Hippokrates betonte die Bedeutung eines gesunden Lebensstils:
- ausgewogene Ernährung,
- regelmäßige Bewegung,
- ausreichender Schlaf,
- und ein Leben im Rhythmus der Natur.
Er sah die Natur als größte Heilerin und forderte, mit ihr zu arbeiten, nicht gegen sie.
„Deine Nahrung sei deine Medizin – und deine Medizin sei deine Nahrung.“
Der Mensch, so Hippokrates, soll seine Lebensweise auf das natürliche Maß zurückführen. Übermaß, Trägheit oder Stress bringen das Gleichgewicht ins Wanken – und öffnen Tür und Tor für Krankheit.
Heilkunst als Achtsamkeit gegenüber dem Tempel Körper
Für Hippokrates war der Körper nicht nur Objekt der Heilkunst, sondern auch Lehrmeister. Er lehrte, die Zeichen des Körpers zu lesen – mit Geduld, Achtung und Erfahrung.
Die Behandlung galt nicht nur der Krankheit, sondern dem ganzen Menschen: seinem Umfeld, seinen Gewohnheiten, seinen inneren Zuständen.
Fazit
Hippokrates sah im Körper ein heiliges Gefüge, das Gesundheit durch Ausgewogenheit und Natürlichkeit erreicht. Seine Lehre ruft uns bis heute dazu auf, achtsam mit unserem Körper umzugehen, ihn zu pflegen, zu beobachten und in Balance zu halten.
Der Körper ist ein Tempel – weil er das Leben trägt, schützt und Ausdruck unserer inneren Ordnung ist.